Die Problemstellung

Um die Objektorientierung konkret zu erklären, werden im Rahmen dieses Kapitels die eingesetzten Methoden und Elemente anhand des Lego Mindstorms-Roboters "No.6" erläutert.

 

Im ersten Schritt werden die einzelnen Objekte und Funktionen eines Systems analysiert. Dazu gibt es verschiedene Ansätze: In der top-down-Analyse wird das Gesamtsystem in einzelne Bausteine zerlegt (Modularisierung) und in der bottom-up-Analyse werden die Funktionen jedes Bausteins zu einem Gesamtsystem zusammengesetzt.

Nachfolgend wird der vorgegebene Robotor analysiert. Seine Bestandteile und zugeordneten Funktionen werden zu Modulen zusammengefasst und in einem späteren Schritt weiter konkretisiert. Eine erste grundlegende Analyse wurde bereits vorgenommen. Die Ergebnisse lauten wie folgt:

 

  1. Roboter No.6 ist ein ganz spezieller, real existierender Roboter der Baureihe 6.
  2. Er verfügt über einen Antrieb, mit dem er vor- und rückwärts fahren und Drehbewegungen längs seiner vertikalen Achse vollführen kann.
  3. Er kann zudem mit einem Greifer ausgestattet werden (nicht zwingend). Der Greifer kann mit Hilfe einer Einrichtung zur Farbmessung farbige Kugeln erkennen und festhalten.
  4. Roboter No.6 ist überdies mit einem System zur Abstandsmessung ausgestattet, mit dem der Abstand zu Wänden und Hindernissen u.Ä. ermittelt wird.
  5. Ausgestattet ist der Roboter No.6 außerdem mit einem Steuerungscomputer, auf dem eine Steuerungslogik hinterlegt ist. Diese Steuerungslogik bildet die Funktionsweise des Roboters ab.
  6. Die Hauptfunktion von Roboter No.6 ist das vollständige Durchsuchen eines vordefinierten Raumes. Er soll die stochastisch (zufällig) verteilten, unterschiedlich farbigen Kugeln in diesem Raum finden und zu einem vorher definierten Ausgangspunkt bringen. Sie können sich Roboter No.6 also als eine Art Aufräumroboter vorstellen.